Tipp aus der Bauberatung, heute von Benjamin Junginger

Wie der korrekte Fensterbank-Anschluss gelingt

06.09.2024
Schlagmann Info-Mail

Das Gewerkeloch vermeiden

Die außenliegende Fensterbank hat eine wichtige Funktion. Egal, ob sie aus Aluminium, Stein oder aus einem anderen Material besteht, ist sie in erster Linie ein Teil des Witterungsschutzes. Sie bewahrt Mauerwerk und Fassade vor eindringendem Wasser und sorgt dafür, dass Schlagregen oder tauender Schnee schnell und kontrolliert abgeleitet werden.

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Teure Schäden drohen

Klappt das nicht, kann der Schaden an Fassaden oder Fenstern enorm sein. Es drohen Putzrisse, Kältebrücken und Schimmel durch eindringende Feuchtigkeit oder Kondensat. Gerade dann, wenn die Mängel nicht auf den ersten Blick sichtbar sind und deshalb erst spät entdeckt werden, kann unter Umständen eine sehr aufwändige und großflächige Sanierung notwendig werden.

Richtig planen und ausführen

Um dies zu vermeiden, muss bereits in der Planung darauf geachtet werden, dass die Schnittstellen zwischen Fensterbank, Fassade und Fenster klar definiert und Zustän­digkeiten der beteiligten Gewerke festgelegt werden. Auch die richtige Materialwahl gehört zu den Aufgaben des Planers. Später ist eine entsprechende Überwachung durch einen Bauleiter angeraten. Sonst droht das gefürchtete „Gewerkeloch“.

Bei der Ausführung gilt es, wichtige Grundregeln zu befolgen. So müssen die seitlichen Borde wegen der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungseigenschaften von der Fensterbank entkoppelt werden. Wichtig ist auch, dass ein Mindestgefälle von 5 Grad (entspricht 8 %) nach außen eingehalten wird. Der Fassadenüberstand der Fenster­bank muss mindestens 30 Millimeter betragen, damit abtropfendes Wasser möglichst nicht an die Fassade gelangt.


Dicht gegen Schlagregen

Für den Anschluss zum Fenster hin wird in der Regel ein entsprechend klassifiziertes wasserdichtes Dichtband benötigt. Nur wenn nicht mit stehendem Wasser auf einer Fensterbank zu rechnen ist, zum Beispiel weil die Fenster in der Fassade zurück­versetzt sind, kann auch nicht wasserdichtes Band oder ein Gummiprofil verwendet werden. Der Anschluss zur Fassade muss ebenfalls schlagregendicht sein. Hier sollten unbedingt die Systeminformationen des jeweiligen Herstellers beachtet werden. Keine gute Lösung ist eine Dichtstofffuge. Hier sind Abrisse durch Scherkräfte vorprogrammiert.

Mit doppeltem Boden

Eine weitgehend wartungsfreie Lösung gewährleistet hingegen eine Sekundärab­dichtung. Darunter versteht man eine zweite wasserführende Ebene. Sie ist manchmal sogar unabdingbar, wenn ein langfristig vollkommen schlagregendichter Anschluss gar nicht hergestellt werden kann.

Auch bei Gebäuden mit Wärmedämm­verbundsystemen ist sie unverzichtbar, denn eindringende Feuchtigkeit kann dort nur schlecht wieder abtrocknen. Dann hilft eine wannenförmig unter der Fensterbank erstellte zweite Dichtebene mit einem Fensterbankkeil. Er wird zur Fassadenvorderkante hin mit einem Putzanschlussprofil und Abtropfkante versehen und bietet gewissermaßen einen doppelten Boden gegen Feuchteschäden.

Sicher mit Ziegeln

Übrigens: Je größer die Zahl unterschiedlicher Materialien, die im Bereich einer Fensterbank aufeinandertreffen, desto größer ist der Aufwand für deren fachgerechten Anschluss. WDVS-Systeme oder auch eine Holzbauweise, bei der vielerlei Baustoffe miteinander kombiniert werden müssen, sind Beispiele dafür. Besonders einfach und sicher gelingt der fachgerechte Fensterbank-Anschluss hingegen an ein ein- oder zweischaliges Massivmauerwerk aus Ziegeln mit integrierter Dämmung. Ein kapillar­aktives und diffusionsoffenes Material mit hoher Festigkeit und ohne zusätzliche Dämmschicht bietet ein sicheres Bett für jede Fensterbank.

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