Tipp aus der Bauberatung, heute von Alfred Emhee

Nachhaltig bauen mit Ziegel

23.07.2024
Schlagmann Info-Mail

Wer die staatlichen Instrumente der Neubauförderung in vollem Umfang nutzen möchte, muss klimafreundlich bauen. Was das bedeutet, steht in den Anforderungen für das Siegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), das in mehreren Qualitätsstufen existiert. Von entscheidender Bedeutung ist dafür die sogenannte Lebens­zyklus­analyse eines Wohngebäudes, auch Ökobilanz ge­nannt. Sie definiert die Umweltwirkungen anhand von 17 Modulen – von der Rohstoffgewinnung bis zum kalkulierten Lebensende eines Hauses. Hier kann der Ziegel seine Vorteile voll ausspielen.

Für mehr Infos zu den Neubauförderungen geht es hier zum Roten Faden durchs Förderlabyrinth auf der Schlagmann-Website:

Förderlabyrinth

Freibrief bei der Schadstoffvermeidung

Wer das QNG-PLUS-Siegel erhalten möchte, muss nachweisen, dass Schadstoffe im verwendeten Baumaterial vermieden wurden. Für welche Materialien dies gilt, ist in einer Liste festgehalten. Ziegel gehören nicht dazu – denn ihnen wird aufgrund der ver­wendet­en Rohstoffe und des Produktionsverfahrens von vorneherein attestiert, dass sie keine Schadstoffe in kritischen Mengen enthalten. Auch ein Sicherheits-Datenblatt, wie es für andere Materialien vorgelegt werden muss, braucht es für Ziegel nicht.

Wer mit Ziegel baut, erspart sich damit also aufwendige Dokumentations- und Nachweis­verfahren.

Trotzdem ist es auch bei Ziegelbauweise eine sinnvolle Sache, ein Gebäudehandbuch zu führen. Alle ver­wendeten Materialien darin darzustellen, ist auch ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Deshalb hat Schlag­mann exklusiv für seine Kunden ein QNG-Gebäude­handbuch entwickelt, das die Arbeit erheblich erleichtert. Es ist auf Anfrage bei den Schlagmann-Bauberatern erhältlich.

Energiebedarf und Treibhausgas kompensieren

Neben der Schadstoffvermeidung sind der Primär­energiebedarf und Treibhausgas­emissionen über die Lebensdauer eines Gebäudes entscheidende Kriterien für das QNG-PLUS-Siegel. In jüngerer Zeit kursieren immer wieder Gerüchte, dass die geforderten Werte nur noch mit Holzbauweise erreicht werden könnten. Das entspricht aber nicht der Realität. Beispiel­rechnungen zeigen, dass vom Einfamilienhaus bis zum großen Mietwohnungs­gebäude alle Wohn­gebäude mit massiv­en Ziegeln so errichtet werden können, dass sie den strengen Vorgaben entsprechen.

Der Anteil perlitgefüllter Außenwandziegel an den Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus eines Zweifamilienhauses lässt sich bereits mit zwei Standard-Modulen einer Dach-Photovoltaikanlage kompensieren. Damit ist auch der jährliche Primär­energiebedarf ausgeglichen. Für die meisten Neu­bauten ist eine Dach-PV-Anlage heute bereits Standard. Und wenn der Neubau, wie es in vielen Fällen sinnvoll ist, mit einer Wärmepumpe beheizt wird, ist sie schon aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar.


Nachhaltiger Alleskönner

Im Kriterienkatalog des Bau-Instituts für Ressourcen­effizientes und Nachhaltiges Bauen (BiRN) zur Nach­haltigkeitsbewertung punktet der Ziegel als Muster­knabe unter den Baumaterialien gleich mehrfach. Positive Auswirkungen werden ihm nicht nur in Sachen Schadstoffvermeidung und Ökobilanz attestiert, sondern auch bei Themen wie dem sommer­lichen Wärmeschutz, Schallschutz, Sicherheit, Brand­schutz und nachhaltige Materialgewinnung. Nicht zu vergessen: Für Ziegelmauerwerk brauchen in der Lebenszyklus­betrachtung, die auf 50 Jahre angelegt ist, keinerlei Unterhaltungskosten angesetzt werden.

Das ganze Webinar zum nachhaltigen Bauen mit Ziegel gibt es in der Mediathek.



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