73 Zentimeter für prima Klima

73 Zentimeter für prima Klima

Neu ist die Erkenntnis nicht: Massive Mauern sorgen dafür, dass Gebäude im Winter nicht so schnell auskühlen und im Sommer unerwünschte Hitze länger draußen halten. Das Trainingscenter der Firma ETS Didactic im Altmühltal wurde auf Grundlage dieser bewährten Bauweise vom Architekten Paulus Eckerle entworfen. Das doppelschalige Mauerwerk besteht aus den POROTON®-Ziegeln U9, die beiden Mauern sind jeweils 36,5 Zentimeter dick.

Minimalistische Gebäudetechnik

Diese insgesamt 73 Zentimeter starken Außenwände sorgen aufgrund ihrer thermischen Speicherkapazität für sich genommen bereits dafür, dass im Inneren zu jeder Jahreszeit ein ausgewogenes natürliches Klima herrscht. Und zwar ganz ohne gesonderte Dämmung und ohne Klima- und Lüftungsanlage im Gebäude, die ein Mehrfaches der zweiten Mauerschale gekostet hätte.

Die verbleibenden Temperaturschwankungen im Jahresverlauf werden von einem innovativen Eis-Energiespeichersystem ausgeglichen. Dieses besteht aus einer im Boden eingegrabenen und mit Wasser gefüllten Betonzisterne und Wärmepumpe. Letztere lässt ein Trägermedium in der Zisterne zirkulieren, das Wärme aus dem Wasser aufnimmt. Dieses vereist dadurch allmählich. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Wasser wird beim Übergang vom flüssigen zum festen Zustand Energie freisetzt, die in etwa so groß ist, als würde man Wasser von 80 auf null Grad Celsius abkühlen.

Heizen und kühlen mit einem System

Im Sommer taut das Eis im Speicher dann langsam wieder auf und kann dabei zur passiven Kühlung des Gebäudes über die Böden und Wände genutzt werden. Dann zirkuliert – angetrieben von einer zweiten Pumpe – das kalte Trägermedium in den Leitungen der Fußboden- und Wandheizung.
Der Strom für den Betrieb der Wärmepumpensysteme kommt von Photovoltaik-Elementen auf dem Gebäudedach. Weder für die Beheizung im Winter noch für die Kühlung im Sommer entstehen also Kosten für externen Bezug von Energieträgern.

Nachhaltig und imposant

Da sowohl die Ziegelfassade als auch die eingesetzte Technik äußerst langlebig und wartungsarm sind, gibt es für den Betrieb des zweigeschossigen Schulungscenters mit 2.200 Quadratmetern Nutzfläche praktisch keine laufenden Unterhaltungskosten. Durch den Verzicht auf die Verbrennung von Holz oder fossilen Energieträgern ist die Klimatisierung des Gebäudes zudem komplett CO2-neutral. Und nicht zuletzt ließen sich mit den POROTON<sup>®</sup>-Ziegeln auch die gestalterischen Ideen von Architekt und Bauherrschaft in einem imposanten Gebäude verwirklichen, das Eingang in den Best-Practice-Katalog der „New European Bauhaus Initiative“ gefunden hat. Diese Initiative wurde Ende 2020 von der EU-Kommission ins Leben gerufen und soll den „Green Deal“ der Europäischen Union im Gebäudesektor wirksam werden lassen.
 
Datum: 21.09.2023
 
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