Initiative Kreislaufwirtschaft berichtet von guten Quoten

Was mit Abfällen, Bauschutt und Abbruch-Material passiert, ist in den vergangenen Jahren ein großes Thema geworden. Weil der Gesetzgeber die umweltverträgliche Verwertung will – und weil die Entsorgung immer teurer und aufwändiger wurde.

Der allergrößte Teil des Materials wird bereits jetzt sinnvoll und umweltverträglich verwertet – das meldet die Initiative „Kreislaufwirtschaft Bau“, die einen Monitoring-Bericht zusammengestellt hat. Ihren aktuellen Bericht hat die Initiative jüngst dem Bundesbauministerium übergeben. Die Kernaussage: 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle werden umweltverträglich verwertet.

Entwicklung über Jahrzehnte
Diese Monitoring-Berichte gibt es schon lange. Seit 1996 stellt die Initiative die Daten alle zwei Jahre zusammen und wertet sie aus. So entsteht ein detaillierter Überblick darüber, wie viele mineralische Bauabfälle entstehen und was aus ihnen wird. Auch die Entwicklung über die Jahrzehnte ist mithilfe der Berichte gut nachvollziehbar. Die Berichte sind im Internet öffentlich zugänglich. Ausgewertet werden die Daten zeitverzögert: Die jetzt aktuelle Version des Berichts, Anfang 2023 vorgelegt, wertet Zahlen von 2020 aus. Insgesamt 220 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle sind 2020 angefallen, über 197 Millionen Tonnen wurden verwertet. Die Materialien sind im Bericht in Gruppen aufgeschlüsselt. 95,9 Prozent Verwertung erreicht der Bereich Straßenbau. Bei 94 Prozent liegt der Bauschutt. Die Quote bei Boden und Steinen wird mit 85,7 Prozent beziffert, die der Baustellenabfälle mit 98,6. Im Durchschnitt kommt die Initiative so auf ihren Wert von 89,5, also aufgerundet 90 Prozent. „Mineralische Bauabfälle werden heute nahezu vollständig im Stoffkreislauf geführt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden, Dr. Matthias Frederichs. „Das entlastet Deponien und schont Primär-Rohstoffe.“ Wenn die Baubranche im Neubau Gesteinskörnung braucht, werden derzeit gut 13 Prozent Recycling-Materialien verarbeitet.
Nicht zurücklehnen, sondern besser werden
Die gesetzlich vorgegebene Quote von 70 Prozent, die in Deutschland seit 2020 gilt, wird also erreicht beziehungsweise deutlich übertroffen. Vom Bundesbauministerium kamen klare Signale, dass man dies nicht als Impuls versteht, sich zurückzulehnen: „Was schon gut ist, kann dennoch immer noch besser werden“, sagte Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. „Wir werden uns für mehr Forschung in diesem Bereich einsetzen und für die Akzeptanz von Ersatzbaustoffen werben.“ So will das Ministerium möglichst bald zwei Ziele erreichen: einerseits den Abfall beim Bauen so weit wie irgend möglich zu reduzieren und andererseits Ersatzbaustoffe zu einem begehrten Klimaschutzprodukt zu machen.

Den kompletten Monitoring-Bericht gibt es hier zum Download.

Kreislaufwirtschaft Bau Monitoring 2020
 
Datum: 21.03.2023
 
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