Tipp aus der Bauberatung, heute von Holger Bahmer
In Süddeutschland werden sich die Hitzetage mit Höchsttemperaturen von 30 Grad Celsius oder mehr bis zum Jahr 2040 verdoppeln. Im aktuellen „Hitzereport“ der Krankenkasse DAK gab ein Fünftel aller Befragten an, bereits jetzt gesundheitliche Probleme aufgrund von Hitze zu haben. Bei den über 60-Jährigen waren sogar 25 Prozent.Hitzeschutz ist Pflicht
Es geht also um ein heißes Thema. Der Bundesgesundheitsminister arbeitet an einem nationalen Hitzeplan. Für alle Gebäude, die unter das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fallen, also sämtliche Neubauten und Erweiterungen mit mehr als 50 Quadratmetern Fläche, gibt es bereits rechtliche Vorgaben. In der DIN 4108-2:2013-02 sind zulässige Grenztemperaturen ebenso festgelegt wie Mindestanforderungen an den Wärmeschutz.
Um eine zu starke Erwärmung von Wohn- und Arbeitsräumen zu verhindern, ist demnach der Energieeintrag über die Fenster durch planerische und bauliche Maßnahmen zu begrenzen. Zu beachten sind im Einzelfall noch weitere rechtliche Aspekte wie die Arbeitsstättenverordnung oder auch Voraussetzungen für Förderungen durch die KfW oder die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Auch im Gebäudeenergieausweis ist die Beachtung des sommerlichen Wärmeschutzes zu dokumentieren. Nur wenn ganz bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, kann auf einen entsprechenden Nachweis verzichtet werden.
Kennwert oder Simulation
Es existieren zwei gängige Verfahren um zu ermitteln, welche Maßnahmen für ein Gebäude geeignet sind, die vorgegebenen Mindestwerte für den Wärmeschutz zu erreichen. So kann der Sonneneintragskennwert rechnerisch aus dem Verhältnis der Fensterfläche zur Raumgrundfläche ermittelt werden. Beeinflusst wird der Wert außerdem von der Region, in der sich das Gebäude befindet, der Nutzung, der Bauart, der Lüftung und eventuell vorhandener passiver Kühlungen.
Wesentlich aufwändiger – aber auch genauer – ist die detaillierte Simulation. Sie berücksichtigt zusätzliche Faktoren wie die natürliche Verschattung oder die gerätetechnische Ausstattung im Gebäude. Unabhängig von der gewählten Methode lässt sich als Faustregel formulieren: Eine massive Bauweise in Kombination mit bauseitiger Verschattung durch Jalousien oder Raffstoreelemente liefert die besten Ergebnisse.
Einsatz von Klimaanlagen minimieren
Passiven Wärmeschutzmaßnahmen ist grundsätzlich der Vorzug zu geben. Sie kommen im Gegensatz zu Klimaanlagen ohne zusätzlichen Energieverbrauch aus, der seinerseits den Klimawandel weiter anfacht. Umso mehr ist es angezeigt, sich möglichst schon in der Entwurfsphase für ein Gebäude mit dem Thema Wärmeschutz zu beschäftigen und darüber auch mit dem Bauherrn zu sprechen. Denn es gibt auch widersprüchliche Interessen, die ausbalanciert werden müssen, wie den Wunsch nach viel Tageslicht und gutem Wärmeschutz.
Wer noch mehr über sommerlichen Wärmeschutz erfahren möchte, findet hier das Video des Webinars, das in voller Länge von rund 40 Minuten in der Mediathek abrufbar ist.
Einsatz von Klimaanlagen minimieren
Passiven Wärmeschutzmaßnahmen ist grundsätzlich der Vorzug zu geben. Sie kommen im Gegensatz zu Klimaanlagen ohne zusätzlichen Energieverbrauch aus, der seinerseits den Klimawandel weiter anfacht. Umso mehr ist es angezeigt, sich möglichst schon in der Entwurfsphase für ein Gebäude mit dem Thema Wärmeschutz zu beschäftigen und darüber auch mit dem Bauherrn zu sprechen. Denn es gibt auch widersprüchliche Interessen, die ausbalanciert werden müssen, wie den Wunsch nach viel Tageslicht und gutem Wärmeschutz.
Wer noch mehr über sommerlichen Wärmeschutz erfahren möchte, findet hier das Video des Webinars, das in voller Länge von rund 40 Minuten in der Mediathek abrufbar ist.
Datum: 18.07.2023