Neubau eines Mehrfamilienhauses in Regensburg

Referenzen Schlagmann Ziegel

Ein neues Tor zur Altstadt

Im Regensburger Schloss St. Emmeram wohnt die Fürstenfamilie Thurn und Taxis. Dort kann man natürlich nicht mit einziehen – aber wenige Meter weiter, direkt am Rand der Schlossparks in erster Reihe, bietet auch ein Neubau durchaus fürstliche Wohnqualitäten. Und zugleich ein architektonisches Statement: Dort, wo einst das alte Peterstor stand, ragt seit 2015 wieder ein Turm zum Himmel.

Neunstöckiges Wahrzeichen, gemauert aus Ziegel

Neun Etagen hoch hat Bauunternehmer Andreas Astaller hier mauern lassen, und das ist gleich das zweite Statement: Auch Gebäude dieser Höhe lassen sich optimal mit Ziegeln herstellen – anders, als so mancher in der Baubranche glaubt. Das Gerücht, dass man mit Ziegeln nur Stabilität für maximal vier Etagen erreichen kann, wurde in Regensburg begraben.

Der helle Turm greift mit seinem abgeflachten Satteldach die in der historischen Oberpfälzer Bausubstanz typische Formensprache auf. Auch so erweist der Münchener Architekt Florian Nagler dem historischen Standort und dem früheren Stadtbild ganz bewusst seine Reverenz. Der Neubau wahrt auf elegante, moderne Weise den Gestus des Vergangenen.

Behutsam haben Bauherr und Architekt einen direkt am Haus gelegenen Rest der historischen Stadtbefestigung erhalten, ein Stück Stadtgraben, das unterhalb des heutigen Straßenniveaus ist und dessen Querschnitt man nun noch immer erkennen kann. Wenige Meter weiter finden sich sogar noch Reste einer Stadtbefestigung der alten Römer, deren einstiges Legionslager „Castra Regina“, die Keimzelle des heutigen Regensburgs, bereits ums Jahr 180 einen Zugang hier hatte.

Die Regensburger Römermauern wurden später von bayerischen Herrschern im 10. und 14. Jahrhundert verstärkt und weitergebaut. Das mittelalterliche Peters­tor war ein mächtiges Gebilde, eine um einen Hof gruppierte vierteilige Anlage mit einer Holzbrücke davor, die im 18. Jahrhundert durch eine Steinbrücke ersetzt wurde – auch deren Reste sind bis heute zu finden. Das Ende des historischen Peterstors besiegelten dann die napoleonischen Feldzüge: Obgleich damals ziemlich frisch instand gesetzt, geriet das Tor anno 1809 schwer unter Beschuss und musste später abgerissen werden. In jüngster Zeit hatte an dieser Stelle eine Lücke geklafft: 1997 war ein Vorgängerbau abgerissen worden, danach war über das Brachland viel spekuliert worden. Privatleute hatten dort liebevoll gegärtnert, nicht jeder begrüßte den markanten Neubau.

Historischer Ort für fürstliches Wohnen

Mit Quadratmeterpreisen um die 5.000 Euro gehört die Immobilie am Petersturm zu den edelsten Stücken, die zuletzt auf den Regensburger Immobilienmarkt kamen. Angeboten wurden die 21 Wohneinheiten unter der Überschrift „Wohnen am Schlosspark“. Die Grundrisse wurden für ganz unterschiedliche Zielgruppen maßgeschneidert: 1 bis 5 Zimmer sind sie groß, Gartenwohnungen und Turmzimmer, mal nur 25 Quadratmeter klein für Singles, in der Turmspitze dann als regelrechtes Haus im Haus über vier Etagen hinweg angelegt. Insgesamt sind es 1.935 Quadratmeter in den drei Bauelementen: dem Turm, seinem angelehnten, wegen der alten Mauern etwas spitz zulaufenden Partnerbau und dem übers Eck stehenden, in der Fassade abgesetzten Gartengebäude.

Gebaut wurde von Ende 2012 bis Anfang 2015, im Sommer 2015 konnte man die letzten Wohnungen beziehen. Bauunternehmer Astaller setzte mit dem Schlagmann-Ziegel Poroton-S9 in einer Wandstärke von 42,5 Zentimetern den ersten Akzent für besonders hochwertige Baumaterialien und deklinierte dies dann konsequent weiter durch: Massivholz-Parkettböden mit Fußbodenheizungen, dreifach verglaste Holzfenster und ein Blockheizkraftwerk mit nachgeschärftem Generator zur Stromerzeugung. So erreichte er den KfW-70-Standard nach der EnEV 2009.

Unesco Weltkulturerbe oder kurz: einfach mehr Lebensqualität

Zur fürstlichen Lebensqualität trägt die ruhige, grüne Umgebung am Schlosspark viel bei. Diese kann man sich mit modernen, großflächigen Faltfenstern bis in die Wohnung holen – so werden die Räume lichtdurchflutet. Einige Wohnungen haben Dachterrassen. Und die von der UNESCO als Weltkulturerbe geadelte Altstadt liegt direkt vor der Haustüre. Die Infrastruktur lässt wenige Wünsche offen, kleine Läden und moderne Einkaufszentren liegen ebenso nahe wie Ärzte, Schulen und viele andere öffentliche Einrichtungen der Stadt Regensburg.

Und trotz der zentralen Lage ist die Verkehrsanbindung optimal: Nur drei Minuten zu Fuß sind es zum Bahnhof und Busbahnhof, mit dem Auto braucht man keine zehn Minuten zur Autobahn.
Baudaten  
Einheiten 21
Gesamtfläche 1.935 m2
Bauzeit 09/12 – 01/15
Konstruktion Ziegel-Massivbau Wandbaustoff
POROTON®-S9®-425
Bauherr Astaller Wohn- und Gewerbebau GmbH, Schierling
Architektur Florian Nagler Architekten GmbH, München
Energetischer Standard KfW-Effizienzhaus 70
Referenzen Schlagmann Ziegel
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