Neubau einer Firmenzentrale in Windischbergerdorf

Referenzen Schlagmann Ziegel

Massive, neue Firmenzentrale

Das Bauunternehmen Rädlinger zählt zu den großen Mittelständlern der Branche. Rund 200 der 1600 Mitarbeiter arbeiten am Stammsitz in Windischbergerdorf, einem Ortsteil von Cham in der Oberpfalz. Rädlinger ist bundesweit aktiv, baut Autobahnen und Schulen, Bundesstraßen und Glasfasernetze. Die Zahl der Beschäftigten ist deutlich gewachsen – so lange, bis der bisherige Firmensitz zu klein wurde. Das Unternehmen wollte am Standort bleiben und fand, unterstützt vom Stadtrat, ein Areal für die Erweiterung nahe eines ehemaligen Klosters.

Ein positives Erscheinungsbild sowie ein hoher Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter waren die Ziele

Der Stadtrat hat im September 2016 den Weg bereitet für den Neubau: Er stimmte für die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans. Firmengründer Josef Rädlinger, der das Unternehmen 1963 gegründet hatte, und sein Sohn Josef nutzten die Gelegenheit gern. Im Juni 2018 war Richtfest. Seit Juni 2019 wird im neuen Verwaltungsgebäude gearbeitet. Das ehemalige Kloster am Fuße des Buchbergs war bereits im Besitz der Rädlingers. Das Kloster zu erhalten und einzubinden, spielte bei der Planung des Areals und des Verwaltungsgebäudes eine entscheidende Rolle. Das Architekturbüro Berschneider + Berschneider aus Pilsach gab dem Neubau etwa die gleiche Höhe wie dem Kloster. Um dem Klostergebäude ausreichend Raum zu lassen und die Gebäudeformen aneinander anzupassen, wurde das oberste Stockwerk einseitig verkürzt. Auch das neue Untergeschoss schafft Verbindung: Es wurde in Analogie zum Sockel des Klosters mit Naturstein verkleidet. So übernimmt der natürliche Baustoff aus der Region die Rolle eines verbindenden Elements zwischen dem alten und dem neuen Gebäude.

Mehr noch: Rädlinger gab es als Ziel aus, das Kloster wieder zu beleben. Parallel zu den Arbeiten am Neubau wurde deswegen auch das Kloster umfassend restauriert. Es soll genutzt werden für interne Fortbildungen und Schulungen, Kunden- und Firmenveranstaltungen. Ein gastronomisches Angebot soll einerseits Veranstaltungen bereichern und andererseits auch den Beschäftigten zur Verfügung stehen: Sie können im Klostergebäude und dem anliegenden Klostergarten Mittagspause machen, dann auch mit einem Angebot an Mittagsgerichten im Betriebsrestaurant. Die Klosterkirche als Räumlichkeit bleibt erhalten. Rädlinger denkt auch an öffentliche Nutzungen für Kunst und Kultur, Ausstellungen oder Lesungen.

Optimaler Arbeitsplatz und Nutzung des Klosters

Beim Neubau wurde die Fassade architektonisch so aufgegliedert, dass sich das Gebäude von klassischen Bürokomplexen unterscheidet. Die Architektur ermöglicht ein angenehmes und produktives Zusammenarbeiten und schafft eine Arbeitsumgebung, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Hierfür wählte man ökologische und langlebige Baumaterialien – über dem Untergeschoss mit seiner Naturstein-Fassade wurden drei Stockwerke aus massivem Ziegel mit Perlitfüllung in einer Stärke von 49 Zentimetern errichtet. Als weitere Wohlfühlfaktoren schuf man neben den Büros auch Teeküchen, lichte Besprechungsräume und ein Fitnessstudio inklusive Yoga-Raum. Schon jetzt arbeiten rund 180 Beschäftigte dort, die Kapazitäten sind auf weiteres Wachstum ausgelegt.

Weil es der Rädlinger-Zentrale zuvor auch an Parkplätzen mangelte, gehört zum dreigeschossigen Bürogebäude außerdem eine Tiefgarage mit etwa 150 Stellplätzen. Das waren nicht die einzigen Tiefbau-Arbeiten: Rädlinger hat bereits bei anderen Projekten gute Erfahrungen mit Erdwärme gesammelt und setzte auch in Windischbergerdorf auf die nachhaltige Technologie. Zumal sie den Vorteil mitbringt, das Gebäude zu attraktiven Bedingungen klimatisieren zu können. Um Kloster und Neubau zu versorgen, wurden 36 Sonden 120 Meter tief in die Erde gesenkt. Die Wärmepumpe (200 KW) bietet eine Heizlast von 280 KW und eine Kühllast von 240 KW (passive Kühlung). Ergänzend gibt es einen Gaskessel mit 200 KW Leistung.
Baudaten
Abmessungen L 73,50 × B 21,60 m
Grundstücksgröße 16.480 m2
Wohn-/Nutzfläche 5.925 m2
Bauzeit 09/2017 – 05/19
Konstruktion Ziegel-Massivbau Wandbaustoff
POROTON®-S8®-490
Bauherr Josef Rädlinger Bauunternehmen, Cham
Bauberatung Robert Hummel und Reinhard Posl, Schlagmann Poroton
Architektur Berschneider + Berschneider GmbH + Architekten BDA
Innenarchitekten Pilsach bei Neumarkt in der Oberpfalz
Statik ALTMANN Ingenieurbüro GmbH & Co. KG Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Cham
Wärmeschutz U-Wert Außenwand
0,16 W/(m²K)
U-Wert Fenster
0,8 W/(m²K)
Anlagentechnik HLS: Schiefeneder & Partner GmbH, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik, Regen; ELT: Planungsteam Schmid GmbH, Blaibach
Energetischer Standard KfW-Effizienzhaus 55
POROTON®-S8®-490
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