Forschungsinitiative

Was man sich von einem Effizienzhaus Plus alles verspricht.
In den letzten fünf Jahren wurden erste Pilotprojekte realisiert – Häuser, die übers Jahr hinweg deutlich mehr Energie hervorbringen, als sie und ihre Bewohner selbst benötigen.

Im Jahr 2007 wurde erstmals ein Plus-Energie-Haus bei einem Wettbewerb ausgezeichnet. Seither tüfteln Experten daran, diese Idee zu perfektionieren. Und auch wir haben uns das auf die Fahnen geschrieben. Es geht ja auch um große Ziele, für die sich der Einsatz lohnt:
Und das Tüpfelchen auf dem „I“: Diese Zukunftshäuser sollen selbst dann noch für uns sorgen, wenn wir unterwegs sind. Indem sie genügend Strom liefern, um damit unsere Elektro-Fahrzeuge mobil zu machen.

Ein Förderprogramm sucht Baustandards für morgen.
Auch die Bundesregierung will wissen, wie in Zukunft gebaut werden kann. Neue Standards werden gesucht. Um diese festzulegen, braucht man Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis. Genau dafür gibt es die Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ mit ihrem Förderprogramm.

Diese staatliche Förderung gibt es für Modellprojekte und für Antragsforschung im Baubereich. Das Ziel ist klar: Durch Forschung und Untersuchungen will man einen Standard schaffen für das Effizienzhaus Plus. Wissenschaftliche Evaluierungen sollen Grundlagen liefern, um einen solchen Standard weiterzuentwickeln und marktreif zu machen.

Besonders im Fokus steht das Energiemanagement. Denn eine ausgeklügelte Steuerung aller Prozesse im Haus ist entscheidend: dafür, dass ein möglichst großer Anteil der selbst erzeugten Energie auch tatsächlich selbst verbraucht werden kann – und dafür, dass dies auch noch möglichst wirtschaftlich funktioniert. Dabei spielt natürlich die Frage nach einem sinnvollen Energiespeicher eine Schlüsselrolle.
Was ein „Effizienzhaus Plus“ rechnerisch ausmacht.
Damit ein Haus als „Effizienzhaus Plus“ gilt, muss es zwei Ziele erreichen:  
1. Der Jahres-Primärenergiebedarf muss negativ sein: (Qp < 0 kWh/m2a).
2. Der Jahres-Endenergiebedarf muss negativ sein: (Qe < 0 kWh/m2a).
Dokumentiert werden muss zudem, wie viel der selbst erzeugten Energie genutzt wird. Der pauschalierte „Erneuerbare Energien-Eigennutzungsgrad“ berechnet sich anhand der erneuerbaren Energien (selbstgenutzte Energie/geerntete Energie), die auf dem Grundstück gewonnenen werden.

Wie errechnet man das alles?
Als Grundlage braucht man einen erweiterten EnEV-Nachweis mittels Primärenergiebedarf nach DIN V 18599 (Energetische Bewertung von Gebäuden), Ausgabe 2011. Mit eingerechnet wird ein normierter Beleuchtungs- und Haushaltsgeräteenergiebedarf. Abgezogen werden alle innerhalb der Bilanzgrenze erzeugten regenerativen Energieüberschüsse, die man ins Netz eingespeist hat (Bilanzgrenze ist die Grundstücksgrenze).