Volkshochschule Landau

Schlagmann Referenz Fc Bayern München© Stefan Müller-Naumann

Zwei Häuser, eine Volkshochschule

Die Stadt Landau an der Isar brauchte dringend ein neues Domizil für ihre Volkshochschule. Gesucht wurde ein Standort im Zentrum – naturgemäß kein ganz einfaches Unterfangen. Im Sommer 2011 gelang der Kommune die entscheidende Weichenstellung.

Sie kaufte das baufällige, gedrungene Nachbarhaus eines kleineren, leerstehenden Altbaus, der bereits im städtischen Besitz war. Diese beiden Grundstücke liegen an der steilen Ludwigstraße im alten Stadtkern, nur etwa hundert Meter vom Rathaus und dem Stadtplatz entfernt. Zusammen boten die zwei Grundstücke die optimale Größe für die geplante Bildungseinrichtung.

Die beiden Altbauten sollten abgerissen werden, die gewünschte Neugestaltung galt zugleich auch als ein Baustein der Altstadtsanierung. Und so wurde eine spannende Neuplanung ausgeschrieben, für die sich bundesweit über 100 Architekturbüros interessierten. 21 von ihnen nahmen an einem Wettbewerb teil. Durchgesetzt hat sich der Entwurf von Thomas Neumann aus dem Münchener Büro Neumann & Heinsdorff Architekten. Die Jury fand, dass diese Arbeit „den Ort gelesen“ und die komplexe Stadtstruktur und Topografie sehr selbstverständlich eingebunden habe. Positiv festgehalten wurde auch: „Die massive Gebäudehülle mit langlebigen ökologischen Materialien verspricht einen wirtschaftlichen Bauunterhalt.“

Doppelgiebel mit versetzten Ebenen

Der im Herbst 2015 fertiggestellte und bezogene Neubau hat nun die Form zweier um ein halbes Geschoss versetzter Baukörper. Ganz bewusst zeichnet der 16 mal 13 Meter große Bau dadurch die ursprüngliche kleinteilige Parzellierung der früher dort stehenden Gebäude nach. Die versetzten Körper des Neubaus fügen sich harmonisch in die hügelige Altstadt ein.

Die Außenhaut der neuen Volkshochschule ist mehrschalig. Hierfür wurden 20 bis 25 Zentimeter dicker Stahlbeton und die Poroton-WDF in einer Wandstärke von 18 Zentimetern miteinander kombiniert. Auf diese Weise konnte man möglichst viel Tageslicht in die Räume holen – was in der Enge der Altstadt auch sehr willkommen ist. Dafür wurden weitgespannte Fensteröffnungen geplant, die sich in Stahlbeton gut herstellen ließen. Als eine Dämmung, die dem Bau nach außen hin eine möglichst massive, solide Putzoberfläche verleiht, wurde das WDF-System ausgewählt und mit einem Kratzputz kombiniert.

Zur Straßenseite hin verdeutlichen horizontal geschichtete, verputzte Wandflächen und Fensterbänder die Abstaffelung der Bauteile. Zugleich verbindet die einheitliche Gestaltung beide Gebäude zu einem. Die Wandkonstruktion wurde aus Betonfertigteilen gearbeitet, die als Fensterbänke und Fensterstürze die Fassaden des höheren Teils mit dem tieferen Teil verbinden. Diese Fertigteile hat man auf Edelstahlkonsolen aufgelagert und nachträglich mit WDF-Stein ausgemauert.

Unterrichtsräume im Grünen

Zur Gartenseite hin hat der Architekt dem neuen Schulgebäude viel Lebensqualität mitgegeben: Dort ist der Bau stark aufgegliedert, bietet begrünte Terrassen als Pausenflächen und einen Hof, der auch als Klassenzimmer im Freien genutzt werden kann. Drinnen gruppieren sich die verputzten Unterrichtsräume um das zentrale Treppenhaus, das mit gestaltetem Sichtbeton dazu kontrastiert.

Auf den rund 600 Quadratmetern Nutzfläche über vier Ebenen hinweg verteilen sich die Räume gut: Im Untergeschoss ist der EDV-Raum, auch das Stadtarchiv nutzt dort einen Raum. Im Erdgeschoss gibt es neben Büros einen Raum für Gymnastik- und Entspannungskurse. Im ersten Obergeschoss und dem Dachgeschoss liegen insgesamt sieben Schulungsräume, unterm Dach wurde ein Sozialraum eingerichtet.
Baudaten
Bauzeit 06/14–12/15
Gebäudetyp Kommunalbau
Abmessungen L 16 × B 13 m
Bruttogrundfläche 895 m2
Gedämmte Fläche 440 m2
Konstruktion Außendämmung
POROTON®-WDF® in Stärke 18 cm
Wärmeschutz U-Wert
Außenwand ca. 0,27 W/(m²K)
Energetischer Standard EnEV 2009
Bauherr Stadt Landau an der Isar
Architektur Neumann & Heinsdorff, München
Bauunternehmen Gehringer GmbH & Co. KG, Pfarrkirchen
Anlagentechnik Biogas
Verbautes Produkt: WDF®-180
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