
Ein Ort für Gründer und Kreative
Außen Denkmalschutz, innen Ziegelhaut
Die Kühlhalle gehört zu den wenigen Gebäuden, die heute noch übrig sind vom ehemaligen Schlachthof der alten Residenzstadt Coburg in Oberfranken. Der wurde um 1880 gebaut, am damaligen Stadtrand zwischen den damals noch jungen Bahngleisen und dem Fluss Itz. Die Kühlhalle selbst ist aus dem Jahr 1928. 2013 hat man den Schlachthof endgültig stillgelegt. Für einige Jahre fiel das Gelände dann in einen Dornröschenschlaf. Die Zukunft des Areals war unklar, einzelne Gebäude wurden abgerissen. Nur zwei weitere historische Gebäude gibt es heute noch: die alte Direktorenvilla und eine ehemalige Gaststätte.
2018 nahm die Stadt den Ball auf, und der Gemeinderat entschied, dass das große stadtnahe Areal nicht verkauft wird, sondern unter städtischer Regie zu neuem Leben finden soll. Wo einst die Schweinehälften hingen, wünschte man sich ein modernes Kreativzentrum in den historischen Mauern. Der Industrie-Charakter sollte gewahrt bleiben. Genau dieser Schritt gelingt nun auch.
Ein Kreativzentrum für die Hochschule und die Stadt
Ab Ende 2020 wurde gebaut, seit Anfang 2022 ist wieder Leben in der alten Kühlhalle: Sie wurde zum modernen Kreativzentrum mit Büros, Werkstätten und Veranstaltungsräumen. In die neu gestaltete Halle ist die Hochschule Coburg eingezogen mit ihrem Projekt Creapolis. Das ist eine Innovationsplattform, die sich als Verbindung zwischen Hochschule Coburg und Wirtschaft versteht. Dazu gehört auch der für alle Studierenden, Bürgerinnen und Bürger offen stehende „Makerspace“. Mit eingezogen ist zudem das digitale Gründerzentrum „Zukunft.Coburg.Digital“, das im Obergeschoss einen Co-Working-Space für Existenzgründerinnen und -gründer umsetzt.
Freistehend gemauert, Wärmebrücken verhindert
Die alte Kühlhalle steht unter Denkmalschutz. Daher mussten sich die Planer einiges einfallen lassen, um aus dem historischen Gebäude ein modernes Kreativzentrum zu machen. Die Baugesellschaft Raab aus dem nahe gelegenen Ebensfeld erhielt den Zuschlag für das Projekt und entschied sich für eine behutsame Sanierung, die nicht zuletzt auch dank einer Innendämmung mit Ziegeln gelang: Nach dem Entkernen des alten Gebäudes wurde die Wärmedämmfassade WDF von Schlagmann verbaut, etwa 1000 Quadratmeter Wandfläche.
Die Poroton-WDF wurde hier in der Stärke 8,0 Zentimeter verwendet. Viele Überlegungen flossen in die Details, bis das Gebäude am Ende nahezu wärmebrückenfrei war. Der U-Wert der Außenhaut konnte damit auf 0,65 W/m2K gesenkt werden.
Ein Vorteil, mit dem die WDF auch bei diesem Projekt punkten konnte: Sie wird nicht mit bestehenden Wänden verklebt, sondern freistehend davor aufgemauert – einfach in bewährter Planziegelbauweise. Unebenheiten und unterschiedliche Wanddicken lassen sich auf diese Weise gut ausgleichen. Bei einem derartigen Wandaufbau braucht man auch weder Gewebe-Einlagen noch Folien-Abdichtungen.
Alte Substanz bewahrt und wiederverwendet
Das Team um Gisela Raab hatte das Gebäude in gutem Zustand vorgefunden, obwohl es zuvor Jahre leer stand. Erklärtes Ziel des Projekts war, dass der Geist des Gebäudes erhalten bleiben kann. Um möglichst viel von der Charakteristik der alten Bausubstanz zu bewahren, hat man nur das Nötigste erneuert. Vorhandenes wurde wiederverwendet, so oft es ging, manchmal auch neu interpretiert. Historische Säulen sind ertüchtigt worden, damit sie auch die neuen Beton-Zwischendecken tragen.
Klar war: Die neuen Nutzer brauchen größere Räume. Also wurde das Halleninnere ganz neu gedacht. Man hat Zwischenwände entfernt und großzügige Grundrisse geplant. Die historische Bodenplatte konnte bleiben, musste aber auf ein einheitliches Niveau gebracht werden. Das gelang mit einer zementgebundenen Perlit-Schüttung. Weil die Form der Fenster sehr viel beiträgt zum ursprünglichen Charakter des Kühlhauses, hat man sie exakt beibehalten und darin neue Sprossenfenster eingesetzt.
Der Dachstuhl war intakt, man hat ihn einheitlich weiß gestrichen. Auch die neuen Wände sind weiß, die Gussbetonböden anthrazitfarben, hinzu kommen Metallgeländer – all das unterstreicht den industriellen Charme. Geheizt wird mit Nahwärme.
Die Kühlhalle gilt auch als erster Baustein des zukünftigen Prinz-Albert-Campus der Hochschule Coburg. Der soll in den nächsten Jahren auf dem alten Areal von Schlachthof und Güterbahnhof wachsen und das Transfer- und Kulturterminal der Hochschule sein.
Die Kühlhalle gehört zu den wenigen Gebäuden, die heute noch übrig sind vom ehemaligen Schlachthof der alten Residenzstadt Coburg in Oberfranken. Der wurde um 1880 gebaut, am damaligen Stadtrand zwischen den damals noch jungen Bahngleisen und dem Fluss Itz. Die Kühlhalle selbst ist aus dem Jahr 1928. 2013 hat man den Schlachthof endgültig stillgelegt. Für einige Jahre fiel das Gelände dann in einen Dornröschenschlaf. Die Zukunft des Areals war unklar, einzelne Gebäude wurden abgerissen. Nur zwei weitere historische Gebäude gibt es heute noch: die alte Direktorenvilla und eine ehemalige Gaststätte.
2018 nahm die Stadt den Ball auf, und der Gemeinderat entschied, dass das große stadtnahe Areal nicht verkauft wird, sondern unter städtischer Regie zu neuem Leben finden soll. Wo einst die Schweinehälften hingen, wünschte man sich ein modernes Kreativzentrum in den historischen Mauern. Der Industrie-Charakter sollte gewahrt bleiben. Genau dieser Schritt gelingt nun auch.
Ein Kreativzentrum für die Hochschule und die Stadt
Ab Ende 2020 wurde gebaut, seit Anfang 2022 ist wieder Leben in der alten Kühlhalle: Sie wurde zum modernen Kreativzentrum mit Büros, Werkstätten und Veranstaltungsräumen. In die neu gestaltete Halle ist die Hochschule Coburg eingezogen mit ihrem Projekt Creapolis. Das ist eine Innovationsplattform, die sich als Verbindung zwischen Hochschule Coburg und Wirtschaft versteht. Dazu gehört auch der für alle Studierenden, Bürgerinnen und Bürger offen stehende „Makerspace“. Mit eingezogen ist zudem das digitale Gründerzentrum „Zukunft.Coburg.Digital“, das im Obergeschoss einen Co-Working-Space für Existenzgründerinnen und -gründer umsetzt.
Freistehend gemauert, Wärmebrücken verhindert
Die alte Kühlhalle steht unter Denkmalschutz. Daher mussten sich die Planer einiges einfallen lassen, um aus dem historischen Gebäude ein modernes Kreativzentrum zu machen. Die Baugesellschaft Raab aus dem nahe gelegenen Ebensfeld erhielt den Zuschlag für das Projekt und entschied sich für eine behutsame Sanierung, die nicht zuletzt auch dank einer Innendämmung mit Ziegeln gelang: Nach dem Entkernen des alten Gebäudes wurde die Wärmedämmfassade WDF von Schlagmann verbaut, etwa 1000 Quadratmeter Wandfläche.
Die Poroton-WDF wurde hier in der Stärke 8,0 Zentimeter verwendet. Viele Überlegungen flossen in die Details, bis das Gebäude am Ende nahezu wärmebrückenfrei war. Der U-Wert der Außenhaut konnte damit auf 0,65 W/m2K gesenkt werden.
Ein Vorteil, mit dem die WDF auch bei diesem Projekt punkten konnte: Sie wird nicht mit bestehenden Wänden verklebt, sondern freistehend davor aufgemauert – einfach in bewährter Planziegelbauweise. Unebenheiten und unterschiedliche Wanddicken lassen sich auf diese Weise gut ausgleichen. Bei einem derartigen Wandaufbau braucht man auch weder Gewebe-Einlagen noch Folien-Abdichtungen.
Alte Substanz bewahrt und wiederverwendet
Das Team um Gisela Raab hatte das Gebäude in gutem Zustand vorgefunden, obwohl es zuvor Jahre leer stand. Erklärtes Ziel des Projekts war, dass der Geist des Gebäudes erhalten bleiben kann. Um möglichst viel von der Charakteristik der alten Bausubstanz zu bewahren, hat man nur das Nötigste erneuert. Vorhandenes wurde wiederverwendet, so oft es ging, manchmal auch neu interpretiert. Historische Säulen sind ertüchtigt worden, damit sie auch die neuen Beton-Zwischendecken tragen.
Klar war: Die neuen Nutzer brauchen größere Räume. Also wurde das Halleninnere ganz neu gedacht. Man hat Zwischenwände entfernt und großzügige Grundrisse geplant. Die historische Bodenplatte konnte bleiben, musste aber auf ein einheitliches Niveau gebracht werden. Das gelang mit einer zementgebundenen Perlit-Schüttung. Weil die Form der Fenster sehr viel beiträgt zum ursprünglichen Charakter des Kühlhauses, hat man sie exakt beibehalten und darin neue Sprossenfenster eingesetzt.
Der Dachstuhl war intakt, man hat ihn einheitlich weiß gestrichen. Auch die neuen Wände sind weiß, die Gussbetonböden anthrazitfarben, hinzu kommen Metallgeländer – all das unterstreicht den industriellen Charme. Geheizt wird mit Nahwärme.
Die Kühlhalle gilt auch als erster Baustein des zukünftigen Prinz-Albert-Campus der Hochschule Coburg. Der soll in den nächsten Jahren auf dem alten Areal von Schlachthof und Güterbahnhof wachsen und das Transfer- und Kulturterminal der Hochschule sein.
Baudaten | |
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Bauzeit | Oktober 2020 – Dezember 2021 |
Abmessungen | 14,90 x 72,60 m |
Nutzfläche | nachher: 247 m2 |
Konstruktion | Außendämmung POROTON®-WDF® in der Stärken 8 cm |
Bauherr | Stadt Coburg |
Architektur | Bär Kühhorn Architekten GmbH, Nürnberg |
Planung & Bauunternehmen | RAAB Baugesellschaft mbH & Co. KG, Ebensfeld |
Energieberatung | Dieter Spaderna, Ebensfeld |